Event: Energy Lab

(Zürich, den 10. Mai 2016). Die erste Zukunftswerkstatt stellte die Ressourcendiskussion in den Kontext des Pariser Klimaabkommens: Die Erderwärmung soll demnach nie mehr als 2 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegen, möglichst sogar unter 1,5 Grad. Wird das Abkommen aus dem Jahr 2015 ernstgenommen, sind schnelle und umfassende Massnahmen zur Reduktion von CO2-Emissionen gefragt. Dazu zählt ein voller Ausstieg aus der Fossilenergie vor 2050. Die Schweiz kann heute nur einen Bruchteil ihrer Energie erneuerbar produzieren. Wasserkraft deckt 40 Prozent des elektrischen Verbrauchs oder neun Prozent des Gesamtenergieverbrauchs, Holz weitere fünf Prozent. Mit einem Ausstieg aus der Fossilenergie würde die Zukunft der Mobilität vornehmlich elektrisch werden, was den Anteil der Elektrizität am Gesamtenergieverbrauch dramatisch erhöht. Wissenschaftliche Studien wie die von Prof. Anton Gunzinger oder Prof. François Cellier von der ETH Zürich zeigen: Die Diskrepanz zwischen dem, was eine nachhaltige Schweiz braucht, und dem, was die heutigen Energiepläne liefern, ist gross. Es wird aber auch deutlich, dass erneuerbare Energiestrategien technisch und finanziell möglich und wirtschaftlich sogar vorteilhaft sind. Der Politiker und Energieexperte Rudolf Rechsteiner (SP) und der Wirtschaftsverband Swiss Cleantech bestätigten im Energy Lab diese Perspektiven.

Die meisten der Teilnehmenden erkannten die Notwendigkeit eines raschen Wandels im Energiebereich. Jedoch waren sie frustriert, wie langsam sich die politische Diskussion bewegt – trotz technischer Fortschritte. Viele betonten, dass Appelle zu Verzicht mehr Widerstand als Begeisterung produzieren. Sie unterstrichen, wie wichtig gute Beispiele für nachhaltige Lebensstile seien. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass in den Energie- und Ressourcendiskussionen Möglichkeiten und Vorteile eines Energiewandels aufgezeigt werden sollten: Eine klimagerechte Energieversorgung für die Schweiz sei technisch möglich. Zudem fördere die Transformation die Schweizer Innovation und Wettbewerbsfähigkeit und generiere finanzielle Vorteile für die Volkswirtschaft. Aber es bestanden Zweifel daran, ob sich der Wandel durchsetzen wird. Dafür brauche es politische Leitplanken.

Mehr dazu hier:

http://www.footprintnetwork.org/de/index.php/GFN/blog/schweiz_Energy_lab_2050

Der Event wurde unterstützt durch die Stiftung Mercator Schweiz und die Paul Schiller Stiftung. Er entstand in Zusammenarbeit mit mehreren Organisationen, darunter WWF Schweiz,  2000 Watt Gesellschaft, World Trade Institute, Sun 21, Praneo, YK Center, und Swiss Cleantech.

Wir danken Emmanuel Winkler, Karin Hess, Toni Gunzinger, François Cellier, Christian Zeyer, Elisabeth Stern, Bruno Oberle,  Roland Stulz und Thomas Zweifel für die Mithilfe bei der Programmgestaltung und -ausführung.