Event: Food Lab

(Bern, den 17. Mai 2016). Bis 2050 werden voraussichtlich neun bis zehn Milliarden Menschen auf der Erde leben. Schon heute kommt über die Hälfte dessen, was die Schweizer verzehren, aus dem Ausland. Um dem Pariser Klimaabkommen nachzukommen, muss sich die landwirtschaftliche Praxis verändern – nicht nur, um den Ausstoss von Treibhausgasen zu verringern, sondern auch um ohne fossile Brennstoffe Landwirtschaft betreiben zu können. Die Teilnehmer erkannten einen wachsenden Druck auf die weltweite Nahrungsmittelversorgung, da unter dem Einfluss des Klimawandels kaum Ertragssteigerungen zu erreichen sind. Dennoch fiel es vielen schwer, sich vorzustellen, dass die Sicherheit der Lebensmittelversorgung auch für die Schweiz gefährdet sein kann. Unter den eher nachhaltigkeitsorientierten Fachkräften, die am Food Lab teilnahmen, wurde der rasch steigende Ressourcendruck, beschleunigt durch die Klimaproblematik, zum Teil weniger bedrohlich empfunden als die Organisatoren des Labs es einschätzen. Liegt das am Vertrauen in unsere enorm hohe Kaufkraft? Oder liegt es an der Einschätzung, dass die Klimaschäden in Zukunft keine signifikanten Auswirkungen haben?

Die meisten der Teilnehmenden sahen dennoch Handlungsbedarf, um die Lebensmittelversorgung in Zukunft zu sichern. Ihre Lösungsvorschläge: Wir sollten den Konsum tierischer Produkte (vor allem Fleisch) reduzieren und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern. Die Bevölkerung sollte für eine Änderung ihres Konsumverhaltens sensibilisiert werden. Wir sollten Lebensmittelabfälle verringern und vermehrt auf saisongerechte und regionale Nahrungsmittel zurückgreifen. Ein suffizienter Konsum und ein transparentes Labeling wurden neben der Notwendigkeit geeigneter wirtschaftspolitischer Rahmenbedingungen, neben Kontrollen über die gesamten Wertschöpfungsketten und Abkommen mit kleinbäuerlichen Landwirtschaftsbetrieben als Ansatzpunkte für eine nachhaltige Nahrungsmittelproduktion genannt.

 

Mehr dazu hier:

http://www.footprintnetwork.org/ar/index.php/GFN/blog/schweiz_food_lab_2050

 

Der Event wurde unterstützt durch die Stiftung Mercator Schweiz und die Paul Schiller Stiftung. Er entstand in Zusammenarbeit mit mehreren Organisationen, darunter FiBL, Helvetas, IFOAM,  und WWF Schweiz.

Wir danken Emmanuel Winkler, Karin Hess, Christian Schader, Frank Eyhorn, Adèle Thorens Goumaz und Thomas Zweifel für die Mithilfe bei der Programmgestaltung und -ausführung.